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Unter Eingeweihten genießen THIEF längst Kultstatus. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn das Fundament ihres Sounds besteht aus manipulierten sakralen Gesängen und Chorsamples. Der kalifornische Multi-Instrumentalist Dylan Neal aus Los Angeles verfolgt diesen Weg auf seinem dritten Album "The 16 Deaths of My Master" zwar grundsätzlich weiter, er überrascht jedoch mit einem verstärkten Einsatz von Originalinstrumenten wie Streichern, Orgel, Cembalo, Bass und Gitarre, aber auch anderer Synthie-Hardware. "The 16 Deaths of My Master" fällt im Vergleich zu seinen Vorgängern angriffslustiger, geradliniger und zugänglicher aus. Textlich schöpft "The 16 Deaths of My Master" vor allem aus Träumen und einer allgemein persönlicheren Herangehensweise an Themen wie Rebellion, Trauer, Sucht, Mystizismus und spirituellem Horror. Dylan lebt neben THIEF-Live-Bassist Chris Hackman in einem Zen-buddhistischen Tempel, wo beide am Unterricht teilnehmen. Der Bandkopf nahm den größten Teil dieses Albums in seiner Wohnung auf und mischte es dort auch ab. Der Rest entstand in einer Hütte im Wald, in die Dylan sein gesamtes Equipment geschleppt hatte. Die "Home-Recording"-Geschichte scheint durch den funkelnden, knackigen Sound des Albums widerlegt zu sein, doch sie erklärt sich aus dem Umstand, dass Dylan für das Mastering einen buchstäblichen Meister seines Fachs engagierte: John Greenham hat in seinem Studio Clearlight Mastering in Los Angeles bereits mit Künstlern von THE LOCUSTS über KATY PERRY bis zu MARY J BLIGE zusammengearbeitet. Seine Beiträge für BILLIE EILISH wurden im Jahr 2019 sogar mit drei Grammy Awards ausgezeichnet. Dylan Neal machte sich zunächst als Musiker einen Namen, indem bei den experimentellen Schwarzmetallern BOTANIST aus San Francisco das ungewöhnliche Instrument Hackbrett spielte. Deren Schlagzeuger Robert Chiang wird von Dylan auch für THIEFs Live-Auftritte rekrutiert. Um seinen eigenen Weg zu gehen, veröffentlichte Dylan im Jahr 2016 "Thieves Hymn in D Minor" und "Map of Lost Keys" (2019) unter dem Banner von THIEF. Obwohl seine elektronische Musik nach eigenen Worten von so bahnbrechenden Acts wie PORTISHEAD und ULVER inspiriert ist und Kritiker auch Spuren von TOOL, NINE INCH NAILS und TEARS FOR FEARS ausmachen, gelang THIEF das seltene Kunststück, auch von der Metal-Welt wahrgenommen zu werden und die Band wurde unter anderem vom führenden US-Fachmagazin Decibel interviewt. Mit "The 16 Deaths of My Master" kehren THIEF in ihrer bislang härtesten Inkarnation zurück.
Tracklist:
01. Underking
02. Bootleg Blood
03. Teenage Satanist
04. Scorpion Mother
05. Fire in the Land of Endless Rain
06. Gorelord
07. Apple Eaters
08. Night Spikes
09. Victim Stage Left
10. Wing Clipper
11. Grave Dirt
12. Lover Boy
13. Crestfaller
14. Life Clipper
15. Cannibalism
16. Seance for Eight Oscillators
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