Die neu gewonnene Vielschichtigkeit macht aus einer bereits guten Band eine hervorragende
MESH, das Duo bestehend aus Mark Hockings und Rich Silverthorn haben glücklicherweise nicht nur nichts verlernt, „A Perfect Solution“ ist möglicherweise sogar ihr reifster, variabelster und gleichzeitig rauester Longplayer in der bisherigen Bandkarriere.
Dass Mark Hockings ein absoluter Ausnahmesänger ist, hört eigentlich jeder, aber wie sehr MESH in Sachen Songwriting und Arrangement in den letzten Jahren extrem zugelegt hat, dass realisiert man erst, wenn man das Album komplett durchgehört hat. Fingen MESH als komplett elektronischer & zeitweise steriler Synthiepop an, so ist das Duo jetzt auch im Studio zu einer kompletten Band mutiert und diese neu gewonnene Vielschichtigkeit im Arrangement tut den 11 Songs extrem gut und macht aus einer bereits guten Band nun eine hervorragende.
Auch thematisch zeigt sich „A Perfect Solution“ noch ein kleines Stückchen düsterer als vorherige Alben. „If We Stay Here“ stimmt gleich darauf ein, worum es in „A Perfect Solution“ geht, nämlich um kaputte Beziehungen von Leuten, die sich irgendwann einmal innig geliebt haben, nun aber nur noch räumlich miteinander verbunden sind.
Die massive Häuserfront, die das Cover ziert ist also das treffende Setting für die schmerzhaften Dramen die sich hinter den Fensterscheiben abspielen, und deren Ende noch nicht abzusehen ist. Die Kabel die sich überall im Artwork wiederspiegeln sind sowohl Rettungsseil als auch Fußfessel für die Akteure.
Alles andere als „A Perfect Solution“.
Wäre „A Perfect Solution“ musikalisch so trist und hoffnungslos wie seine Themen, die es behandelt wäre das Album sicherlich extrem sperrig, aber glücklicherweise halten MESH die Balance zwischen „Süss“ und „Bitter“ in einer ebenso delikaten Waage.